Donnerstag, 16.09.1999

3. Japanische Botschaft (Ingo Neuhaus)

Abgestützte Fasade bei der Japanischen Botschaft Bauleiter: Herr Diller

Und plötzlich waren wir in Japan!

Oder besser gesagt, auf dem Gelände der japanischen Botschaft in Berlin. Wie viele andere Länder auch hatte Japan das Botschaftsgelände und das weitgehend zerstörte Gebäude in Berlin auch in der Zeit des geteilten Deutschlands mit Regierungssitz in Bonn behalten.

Nun da Berlin wieder Hauptstadt ist, soll das Botschaftsgebäude saniert werden. Im Zuge dieser Arbeiten bleibt nur die alte Fassade stehen.

Da die Baustelle auf japanischem Territorium liegt, haben weder Polizei noch die Beamten des Arbeitsamtes eine Zugangsberechtigung. Die Berufsgenossenschaft ist jedoch regelmäßig auf der Baustelle.

Bauherr des Projektes ist der japanische Staat, von dem auch ein japanischer Generalübernehmer beauftragt ist. Die Fa. Leonhardt Weiss agiert hier als Subunternehmer. Alle Entscheidungen laufen über Japan und sämtliche Unterlagen müssen in 5-facher Ausführung erstellt werden.

Wie bei allen Regierungsgebäuden wird auch hier schon der Rohbau unter verstärkten Sicherheitsbestimmungen erstellt.

Hier nun einige Projektdaten:

Das Bauvolumen beläuft sich auf 6,2 Mio. DM. Diese Summe gliedert sich in 5 Mio. für den Rohbau und 1,2 Mio. DM für die Entkernungsarbeiten. 50 Mitarbeiter haben 6 Monate Zeit, den Rohbau zu erstellen. Der endgültige Bezugstermin liegt im September 2000. In der Nacht mit der höchsten Betonierleistung wurden 2.200 m3 eingebaut. Dies entspricht einem Umsatz von ca. 600.000 DM.

Die neuen Geschoßdecken werden über Auflagertaschen, die in die alte Fassade eingebaut werden, sozusagen in das Gebäude eingehängt.

Besonders möchte ich hier noch erwähnen, daß aufgrund der Entkernung die Fassade abgestützt werden mußte. Allein für diese Maßnahme mußten ca. 300.000 DM aufgebracht werden.