Donnerstag, 16.09.1999

Der „Leonhardt Weiss Tag" (Ingo Neuhaus)

Vor ab sei der Fa. Leonhardt Weiss Dank gesagt, für diesen sehr informativen und nicht zuletzt auch geselligen Tag. Ein besonderer Dank richtet sich an Herrn Dr. Krämer, der uns auf alle Baustellen begleitet hat. Nicht vergessen möchte ich die Bauleiter auf den besuchten Baustellen, die Lehrreiches und Interessantes zu berichten wußten. An dieser Stelle auch einen besonderen Gruß und herzlichen Dank an Herrn Senst, der sich die Zeit genommen hat, uns zum Abendessen zu begleiten.

Die Fa. Leonhardt Weiss ist eine mittelständige Bauunternehmung, die sich im Hoch- und Tiefbau betätigt, sowie über gute Erfahrungen im Gleisbau verfügt. Mit ihren 2500 Mitarbeitern wird die Fa. Leonhardt Weiss für das Jahr ´99 einen Umsatz von 800 Millionen DM aufweisen.

1. Forum des Deutschen Beamtenbundes In Berlin

Baugrube DBB Bauleiter für den Bereich Tiefbau: Herr Nagler

Bauleiter für den Bereich Hochbau: Herr Rottinghaus

Das Bauvorhaben wird in einer ARGE mit der „Berliner Tief- u. Verkehrsbau" abgewickelt. Die anstehenden Arbeiten bestehen aus Sanierung und Teilabriß mit Wiederaufbau.

Insgesamt beläuft sich das Bauvolumen auf 13,7 Mio. DM bei einem umbauten Raum von 50.000 m3.

Bei den Abrißarbeiten traten zwei gravierende Probleme auf. Zum einen wohnten in diesem Gebäudekomplex noch einige hartnäckige Mieter, die ihre Wohnungen nicht verlassen wollten, so daß zunächst nur einige Abschnitte abgerissen und neu erstellt werden konnten. Später müssen nun noch weitere Komplexe neben dem erstellten Rohbau abgerissen werden.

Zum anderen befand sich in dem Gebäude ein Tresorraum, dessen hochfeste Stahlbetonkonstruktion den Einsatz einer Diamantfräse erforderte, da ein konventionelles Stemmen zu starken Erschütterungen geführt hätte.

Da es sich bei diesem Gebäude um eine „Lückenbebauung" handelt, sind die Lagermöglichkeiten für die benötigten Materialien sehr begrenzt. Auch war es nicht leicht, geeignete Stellplätze für die beiden Krane zu finden. Die Nähe zur Nachbarbaustelle macht es erforderlich, daß der dort eingesetzte Kran abends festgestellt und mit Stahlseilen gesichert werden muß. Die dadurch zusätzlich auftretende Windbelastung ist bei der Dimensionierung eines Krans mit einzurechnen!

Die Untergeschosse des Gebäudes werden als „Weiße Wanne" hergestellt. Da der Grundriß sehr verwinkelt ist, ergeben sich viele Zwangspunkte und dadurch ein hoher Bedarf an Fugenbändern. Es wird mit einer „Einhäuptigen Schalung", die an der Bodenplatte verankert werden muß, gearbeitet.

Die Sohle des Bauwerks ist auf Grund der unmittelbaren Nähe zu den benachbarten U-Bahntunneln abgetreppt.

Zur Baugrube

Die Bodenabdichtung der Baugrube wurde mittels HDI-Verfahren erstellt. D.h., über eine Bohr- und Spüllanze wird eine Zementemulsion mit einem Druck von ca. 400 bar in den Boden gepreßt. Nach dem Abbinden entsteht eine wasserundurchlässige Schicht. Die HDI-Sohle wurde hier hochliegend erstellt, also ohne Auflast durch anstehenden Boden. Bei dieser Ausführung wird es nötig, die Sohle mittels GEWI-Ankern gegen Auftrieb zu sichern. Insgesamt wurden auf dieser Baustelle 6.000 m dieser Anker in den Boden gebracht.

Das HDI-Verfahren wurde hier auch horizontal zur Abfangung der Nachbarbebauung eingesetzt. Somit werden einerseits Setzungen vermieden, andererseits dient die HDI-Schicht auch zur Baugrubensicherung und —Abdichtung.

Für die Baugrubenwände kamen noch weitere Verfahren zum Einsatz. Es wurden Schlitzwände, und zur Erhöhung der Steifigkeit solche mit eingestellter Spundwand, erstellt. In den Bereichen, in denen nur eine Spundwand als Verbau eingesetzt wurde, verschloß man die Täler des Profils bauwerksseitig und verfüllte die Hohlräume mit dem Rücklauf aus der HDI-Anlage. Durch diese Maßnahme soll später Beton eingespart werden.

Wo es möglich war, erstellte man in den oberen 2,5 m unter GOK den Verbau in Form einer Trägerbohlwand, die später rückgebaut werden kann. Der Grund für diese Maßnahme ist, daß für jeden Meter Stahl, der im Erdreich verbleibt, vom Berliner Senat eine Gebühr von 1.500 DM erhoben wird!

Nach Fertigstellung der Baugrubenabdichtung und erfolgtem Aushub hatte man mit einer maximal anfallenden Wassermenge von 30 m3/h gerechnet. Tatsächlich fielen aber nur 2 m3/h an und dieses trotz oder gerade wegen der verschiedenen Verbau- / Abdichtungstechniken.